Das Schwarzwild hat in den vergangenen Jahrzehnten eine stürmische Entwicklung erfahren. Es besiedelte neue Räume bei gleichzeitig rapidem Bestandeswachstum. Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich: u.a. die allgemeine Überdüngung (Eutrophierung) aller Ökosysteme, die Zunahme von Mais- und Raps-Anbauflächen, relativ häufige milde Winter, rasche Folge von Mastjahren einerseits und zum anderen die vielerorts praktizierte, nicht rechtskonforme Zusatzfütterung; darüber hinaus intensive Kirrung in Verbindung mit unangepasster Bejagungsintensität. Die Folgen sind z.B. zunehmende Schäden in der Landwirtschaft, Eindringen von Wildschweinen in die Siedlungen, vermehrte Häufigkeit von Verkehrsunfällen sowie, als Konsequenz aus den mitunter chaotischen Bejagungsmethoden, sozial destrukturierte Rotten und Störungen der Reproduktionsrhythmen.